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Guugger-Grende als schöne Herausforderung

Die farbenfrohen und oft schrägen Grende, die an der Luzerner Fasnacht von den Guuggemusigen getragen werden, sind längst fester Bestandteil der lokalen Tradition. Doch hinter den beeindruckenden Masken steckt eine Kunstform, die zunehmend seltener wird. Künstler, die Grende für die Fasnacht gestalten, sind in Luzern fast schon zur Rarität geworden. Dies stellt viele Musigen vor eine Herausforderung, wenn das Wissen über das Maskenhandwerk innerhalb des Vereins fehlt.

Für die Musegg-Geischter hat sich jedoch eine glückliche Fügung ergeben. Seit der letzten Fasnacht können sie auf die Unterstützung von Christof Kaspar zählen, der unter dem Namen «Thrashboy» in der Customizing-Szene bereits über die Landesgrenzen Geischterposcht 2024 / 25 | Musegg-Geischter Lozärn hinaus bekannt ist. Mit dem Sujet «Ausbruch aus dem Wasserturm» realisierte er das erste Mal die Grende für die Guuggerinnen und Guugger der Musegg-Geischter.

«Guugger-Grende sind für mich eine sehr abwechslungsreiche und schöne Herausforderung», erklärt Chregu, der durch seinen Bruder Gabriel und zahlreiche Bekanntschaften seit Jahren eng mit der MGL verbunden ist. Als 
jahrelanger Fan der Musegg-Geischter war für ihn sofort klar, dass er die Anfrage annehmen würde. Bisher hatte er vor allem für sich, seine Familie und Freunde Fasnachtsgrende modelliert. Dass er eine so grosse Musig mit seinen Kreationen versorgt, ist für den Künstler eine spannende Weiterentwicklung und erfüllt ihn it grossem Stolz. «Als ich an der Fasnacht die Umsetzung des Sujets inklusive meiner modellierten Grende gesehen habe… das war eine wuchtige und natürlich unglaublich schöne Erfahrung», schwärmt der 46-jährige Künstler aus Luzern.

Vor rund fünf Jahren wagte Chregu den Schritt in die Selbstständigkeit. Seine Kunstwerke, die er von Hand modelliert, giesst und bemalt, haben mittlerweile Kunden auf der ganzen Welt – von Amerika bis Australien – begeistert. Neben Skulpturen und Grende setzt er die verschiedensten und verrücktesten Kundenwünsche um. Schaltknaufe für Autos und Motorräder, Wandbilder für Restaurants oder Firmen ob mit Airbrush, Pinsel oder als 3D-Modell; kreative Grenzen kennt Chregu keine. Neben dem Arbeiten in seinem Atelier kreiert er Logos und Grafiken für Firmen, Bands, Clubs oder eben Guuggenmusigen. Sein künstlerisches Spektrum ist breit gefächert und dank seiner Fähigkeit, Materialien und Formen kreativ zu bearbeiten, hat er sich in der internationalen Customizing-Szene einen Namen machen können.

Feuertaufe bestanden

Die Grende für die Musegg-Geischter modelliert Chregu Kaspar aus Wachs-Knete. Diese werden in einer Luzerner Firma im Spritzgussverfahren gegossen und anschliessend von ihm als Prototypen zur Vorlage handbemalt. 
Danach übernimmt das Bastelteam der MGL unter der Anleitung von Bastelchef Stefanos «Nössli» Arabiano das Fertigstellen der einzelnen Masken. Jedes Mitglied kann so seinem Grend den letzten Schliff geben – reichlich Farbe und Dekoration inklusive. Die Musegg-Geischter sind dankbar, in Christof Kaspar einen so talentierten Künstler in ihrem Umfeld gefunden zu haben. Seine Werke verleihen ihrer Fasnacht eine ganz besondere Note. Auch für die Fasnacht 2025 hat «Thrashboy» schon hart gearbeitet, und erneut bewiesen, dass er die traditionelle Kunst der GrendeGestaltung mit seiner eigenen Kreativität und seinem modernen Stil meisterhaft vereint. Luzern darf gespannt sein, welche neuen maskierten Charaktere im kommenden Jahr durch die Strassen ziehen werden. Klar ist: Chregu hat seine Feuertaufe als Grende-Künstler für die Musegg-Geischter bravourös bestanden und die MGL bereichert – ein kreativer Gewinn für die ganze Fasnachtskultur.

Mehr Infos zu Christof Kaspar:
www.thrashboy.com