, Gregor Bühlmann

Zwölf Jahre in der MGL Lebensschule

Nach 12 Jahren ist Schluss mit meiner Vorstandstätigkeit. Ein Rückblick auf eine geistigartige Zeit.

 Was war da passiert? Ehe ich mich versah, war ich im Vorstand gelandet. Zur damaligen Zeit als Mitglied im erst dritten Vereinsjahr, das war doch nicht möglich?! Dementsprechend grünschnäbelig war ich unterwegs, hatte dafür als Administrator (heute Organisator) eine umso steilere Lernkurve: Von schlecht designten Vereinsshirts über überteuerte Vorstandshemden zur gelungenen Umgestaltung des MGL-Logos. Die Hauptsache war, dass ich mich im Merchandising voll austoben konnte. So pfefferte ich, wo es nur ging, unser Logo drauf und versalzte mit diesen Designobjekten (Schweissbänder, Feuchttücher und andere Perlen der Kunstgeschichte) den Mitgliedern und unseren Fans ihren guten Geschmack. Und als ich im Proberaum dann noch einen eigenen Schrank bekam, um die überteuerten Billigprodukte anzupreisen, war «Gregis Basar» geboren.

Jedoch harzte das Geschäft mit der Zeit. Zum einen waren in China die Preise für gesundheitsschädlichen Plastikmüll gestiegen und zum anderen liess die Innovationskraft nach. Deshalb war nach sechs Jahren Schluss und ich übergab meinen Basar an Läri und wechselte ins Aktuariat. Nach den bildenden Jahren in der Vorstandslehre und den intensiven Handelstätigkeiten freute ich mich auf das echte Leben. Ein bisschen Protokoll schreiben, dachte ich. Ein bisschen in den sozialen Medien posten, dachte ich. Doch dann wurde mein WhatsApp-Account von unzähligen Absenzmeldungen gespamt. Ich merkte: Ich muss als Aktuar liefern. Für die Abmeldungen gab es fortan ein System, eine neue Website wurde aufgebaut, das Social-Media-Team liess ich von der Leine.

Und ich begann, meine internen Infomails statt furztrocken bisiflüssig zu schreiben. Vermutlich werde ich vor allem dank diesen in Erinnerung bleiben. Viele herzliche Rückmeldungen habe ich auf meine Sprüche, Wortspiele und Specials (z.B. Mundart du huere Gaggelööri) erhalten. Einige Mitglieder freuten sich sogar, meine Infos zu lesen. Und auch mir Unbekannte sprachen mich auf meine Mails an. Vielleicht wird sich später auch noch der eine oder andere an meine Fasnachtsgschechtli mit dem spuckenden Geischtli oder dem gömeligen Pompöseli erinnern. 

Ich persönlich werde mich an zwölf bereichernde Jahre im Vorstand erinnern (elf davon ohne Scherz als Vizepräsident): Viele Gestaltungsmöglichkeiten, zahlreiche anregende Diskussionen, unzählige Spassmomente, manch legendärer Ausflug. Klar konnte ich einiges (mit-)gestalten und mir so beibringen (lassen). Doch was mich wohl am meisten geprägt hat, ist der Geist, den der Vorstand dem Verein vorzuleben versucht. Es ist so vieles möglich, wenn in einer Gruppe alle ihre Talente einbringen und gemeinsam auf etwas Höheres hinarbeiten. Und wenn man sich dabei vor Lachen den Ranzen nicht mehr halten kann, dann ist dies nur eins: geistigartig.